Sonntag, 3. August 2008

Wunder gibt es immer wieder...

http://picasaweb.google.com/ChrissyMexiko/Abwassermenschen#

Mit meinem 36-köpfigen Team aus Michigen, das von einer Gemeinde die sich "Orchard Grove" nennt, kommt, ging ich in eine Gemeinde im Zentrum Tijuanas.
Um 9:30 Uhr ging die Hälfe des Teams mit ein paar Männern aus der Gemeinde auf einen kleinen Missionseinsatz. Alle 15 Tage gehen die Männer in einen Abwasserkanal und geben den Menschen die dort leben etwas zu Essen und zu trinken und eine kleine Andacht. Vor einem Jahr spürten die Gemeindemitglieder, dass dieses ihre Missionsarbeit sein sollte und starteten dieses Projekt.
Der Abwasserkanal hat viele Eingänge, die mit Holzblöcken aufgehalten werden und aus denen grünes, stinkendes Abwasser fliesst. Hier leben Menschen, die keine Familie, keine Arbeit haben, Menschen die auf der Strasse leben, von der USA deportiert wurden oder sich vor der Polizei verstecken. Sie leben ind er Dunkelheit, schlafen auf Holzbrettern, während unter ihnen das Abwasser fliesst. Es wurde uns von einer Frau berichtet, die in dem Tunnel ein Kind zur Welt brachte, das nun schon Erwachsen ist. Wo der eine geboren wird, sterben andere. An diesem Ort läuft ein grosser Teil des Drogenaustauschs statt.
Wir lernten Miguel und seine tragische Geschichte kennen, als wir ein Drama für die Leute dort aufführten. Miguel, auf Deutsch "Michael", ist 27 Jahre alt und lebte schon sein ganzes Leben in diesem Abwasser- Tunnel- System. Seine Mutter verliess ihn und seinen Vater als er 3 Jahre alt war, sein Vater starb vor 6 Jahren und mit 10 Jahren fing Miguel an, sich Heroin zu spritzen. Mit 14 Jahren bekam er schon ein Kind, dass ein San Diego ist und das er nie sieht. Sein Körper ist voll von Gefängniss-Tattoos und er erzählte uns, dass die längste Zeit, die er auf "freiem Fuss" verbrachte, 8 Monate wären. Er war nie länger als 8 Monate ausserhalb des Gefängnisses. Wenn die Polizei kommt, rennen die "Abwasser-Menschen" heim, was bedeutet, sie flüchten in den dunklen Tunnel. Wenn sie sich nicht rechtzeitig verstecken, werden sie ins Gefängniss gebracht. Warum? Weil sie eine Gefahr sein könnten/sind, mit Drogeln handeln, Drogen nehmen, usw.
Unser Freund Miguel hat eine raue Stimme, da ihm einmal beim Heroin in den Hals spritzen die Nadel im Hals abgebrohen ist. Auch hinkt er und hat Probleme beim Gehen. Gott sprach zu Lauren, einer Teamleiterin, dass sie ihre Bibel zu Miguel geben sollte, der sehr gut Englisch spricht. Ausserdem lass Lauren einen Bibelvers der die Menschen sehr ansprach, welcher Psalm 70 ist:

EILE, GOTT, MICH ZU ERRETTEN,
HERR, MIR ZU HELFEN!
ES SOLLEN SICH SCHAEMEN UND ZUSCHANDEN WERDEN,
DIE MIR NACH DEM LEBEN TRACHTEN;
SIE SOLLEN ZURUECKWEICHEN UND ZUM SPOTT WERDEN,
DIE MIR UEBLES WUENSCHEN;
SIE SOLLEN UMKEHREN, UM IHRER SCHANDE WILLEN,
DIE UEBER MICH SCHREIEN: "DIE DA, DIE DA!"
LASS DEINER SICH FREUEN UND FROEHLICH SEIN ALLE, DIE NACH DIR FRAGEN;
UND DIE DEIN HEIL LIEBEN, LASS ALLEWEGE SAGEN:
HOCH GELOBT SEI GOTT!
ICH ABER BIN ELEND UND ARM;
GOTT EILE ZU MIR!
DU BIST MEIN HELFER UND ERRETTER;
HERR, SAEUME NICHT!

Miguel und einer seiner Kameraden kamen mit uns mit in die Gemeinde, in welcher wir das Sonntagsprogramm machten. Wir fingen mit einer Kurzpredigt gefolgt von 3 Zeugnissen, bei welchen Jugendliche von ihrer Bekehrung zu Jesus sprachen, eines der Mädchen wurde nachts von einem Freund ihrer Bruders, als sie 14 Jahre alt war, im Schlaf vergewaltigt und fühlte sich zum Ersten Mal "rein", als Gott sie rein machte, als Gott ihr Leben berührte und veränderte. Ein anderes Mädchen ging mit Masken durchs Leben, veränderte ihr Verhalten, je nachdem mit was für Leute sie sich traf, war niemals sie selbst, doch als Gott sie frei machte von alledem, zerbrach er ihre Masken und zeigte ihr ihr "Ich".
Die Zeugnisse der 3 Jugendlichen waren sehr mitfühlend und vor Allem sehr fassend. Nach den Zeignissen folgte ein Drama und ein Lied, dass die Jugendlichen vortrugen. Wir beteten zusammen mit der ganzen Gemeinde für die Jugend Mexicos und zum Schluss kam die mexikanische Pastorin und beendete mit Gebet, den ganzen Morgen über übersetzte ich vor mehr las 120 Menschen in der Gemeinde, was mir erst Zähneklappern bereitete, am Ende jedoch ganz gut lief.
Am Ende, als dafür augerufen wurde, dass Leute die Gebet brauchten nach vorne kommen, kam auch Miguel nach vorne und viele aus unserem Team legten die Hände auf ihn und beteten für ihn. Als ich mich einmal umschaute, sah ich Tränen in den Augen der Jugendlichen , die für ihn beteten, so berühr waren sie. An diesem Tag tat Gott grosse Dinge, er ermutigte einzelne Menschen in unserer Gruppe und veränderte Miguel, der zum Ersten Mal in seinem Leben hörte, dass jemand ihn liebt, der sich zum Ersten Mal in seinem Leben geliebt und akzeptiert fühlte und anfing, mehr über die Weise in der er lebt nachdachte.
Für mich ging der Tag erfolgreich zu Ende, ich bin glücklich mit dem Wissen, dass Gott uns als seine Hände und Füsse benutzt, um anderen Menschen zu helfen und uns stark macht.
Ich hoffe euch gefällt dieser Eintrag!
Mit vielen Grüssen aus Tijuana!
Chrissy

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